Der Falke 1/2015

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Schwerpunkte
  • Vogel des Jahres 2015: Habicht
  • Neue Serie: Vögel des Offenlandes
  • Seltene Vogelarten in Deutschland: Seeregenpfeifer
  • Vogelnamen: Herings- und Fischmöwe

Habicht (Foto: R. Lodzig)

Habicht (Foto: R. Lodzig)

Thomas Krumenacker:
Vogel des Jahres 2015: Der Habicht – Überlebenskünstler unter Dauerbeschuss

Dem Grünspecht folgt der Habicht: Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der bayerische Landesbund für Vogelschutz (LBV) haben den Habicht zum „Vogel des Jahres“ 2015 gewählt. Nach vielen Jahren unkontroverser „Jahresvögel“ haben die beiden Verbände damit wieder eine Vogelart in das Rampenlicht öffentlicher Aufmerksamkeit gestellt, deren Wahl Debatten auslösen und wichtige Impulse für Verbesserungen im Vogelschutz geben kann. Am Beispiel des „edlen Zupackenden“, wie frei übersetzt der lateinische Name des Habichts lautet, lassen sich drängende Probleme des Artenschutzes illustrieren, allen voran die auch heute noch massenhaft praktizierte illegale Verfolgung von Greifvögeln. Bis heute verhindern Nachstellungen gegen den Habicht die Erholung der Bestände auf ein Niveau, das durch natürliche Faktoren limitiert wird. Dennoch erweist sich der „Vogel des Jahres“ 2015 als anpassungsfähiger Überlebenskünstler, der sich vielerorts anschickt, neue Lebensräume in Städten zu erobern und so die zum geflügelten Wort gewordene Charakterisierung durch den Ornithologen und Verhaltensforscher Oskar Heinroth zu widerlegen, wonach man den Habicht daran erkennt, dass man ihn nicht sieht.


Seeregenpfeifer (Foto: S. Morsch)

Seeregenpfeifer (Foto: S. Morsch)

Dominic V. Cimiotti, Rainer Schulz, Brigitte Klinner-Hötker, Hermann Hötker:
Seltene Vogelarten in Deutschland: Seeregenpfeifer

Der Seeregenpfeifer ist in Deutschland nach dem Fluss- und Sandregenpfeifer die seltenste der drei „kleinen Regenpfeiferarten“. Seine Brutvorkommen sind auf die Nordseeküste beschränkt. Im Binnenland tritt er seltener auf als einige „Ausnahmeerscheinungen“ wie etwa der Graubrust-Strandläufer. Doch auch an der Küste findet man den Seeregenpfeifer nur noch an wenigen Stellen. Er zählt zu den akut vom Aussterben bedrohten Brut- und Gastvogelarten in Deutschland. Der NABU versucht, in Zusammenarbeit mit den schleswig-holsteinischen Umweltbehörden ein Verschwinden der Art aus Deutschland durch intensive Forschungs- und Schutzaktivitäten zu verhindern. In Schleswig-Holstein gibt es erste hoffnungsvolle Ergebnisse.


Fischmöwe (Foto: C. Brinckmeier)

Fischmöwe (Foto: C. Brinckmeier)

Viktor Wember:
Heringsmöwe und Fischmöwe: Bewährte Vogelnamen trotz schlechter Übersetzung

Während einige Möwenarten wegen großer Ähnlichkeiten nicht leicht zu unterscheiden sind, haben Heringsmöwe und Fischmöwe eine sehr markante Färbung: die Heringsmöwe mit schwarzer Flügeloberseite und gelben Beinen sowie die am Schwarzen Meer und weiter östlich vorkommende Fischmöwe als einzige Großmöwe mit schwarzem Kopf, weißem Augenring und roter Spitze des gelben Schnabels. Aber sind auch die Namen dieser Möwen aussagekräftig? Ernährt sich die Heringsmöwe nur von Heringen? Und soll „Fischmöwe“ bedeuten, dass alle anderen Möwen keine Fische fressen?

Weitere Inhalte
  • Thomas Krumenacker: Habichthauptstadt Berlin
  • Thomas Krumenacker im Gespräch mit Christian Rutz: „Die Besiedlung von Städten wird weitergehen”
  • Christian Wagner, Christopher König, Christoph Moning, Felix Weiß: Die Talsperre Spremberg in der Niederlausitz – Limikolen und Seetaucher an der größten Talsperre Brandenburgs
  • Hermann Stickroth: Vögel des Offenlandes
  • Anita Schäffer: Gesichtsschleier und dunkle Nischen: Schleiereule
  • Christopher König, Stefan Stübing, Johannes Wahl: Vögel in Deutschland aktuell: Herbst 2014: Rotmilane, Ringeltauben und Rotfußfalken
Veröffentlichungen
  • Artmann, L., N. Kenntner, C. Neumann & S. Schlegl: Der Habicht – Vom Waldjäger zum Stadtbewohner
  • Jameson, C. M.: Looking for the Goshawk
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