Der Falke 4/2018

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Schwerpunkte
  • Portugal: Steppenvögel
  • Monitoring-APP für Mauersegler
  • Vernässtes Grünland: Rastplatz auf Zeit

Großtrappen. (Foto: P. Marques)

Georg Schreier:
Alte Kulturlandschaft als geschützter Lebensraum: Die Steppenvögel des Alentejo

In der dünn besiedelten Region Baixo Alentejo im Herzen Südportugals, zwischen den Kreisstädten Castro Verde und Mértola, erstreckt sich eine weite, steppenähnliche und fast baumlose Ebene. Getreidefelder im Wechsel mit Wiesen und Weideland dominieren das Landschaftsbild in dem sommertrockenen und nur extensiv genutzten Gebiet, das von den Einheimischen „Campo Branco“ (portugiesisch Weißes Land) oder nur „A Planicie“ (Die Ebene) genannt wird. 850?km² sind als „SPA Castro Verde“ im Rahmen von Natura?2000 geschützt. Hier haben sich bedeutende Populationen von Großtrappe, Zwergtrappe, Rötelfalke und vielen anderen, zum Teil stark gefährdeten Vogelarten der Offenlandschaft erhalten, nicht zuletzt durch die erfolgreiche Arbeit einer privaten, portugiesischen Naturschutzorganisation. Heute gilt die Region um Castro Verde bei Kennern als eines der besten Beobachtungsgebiete für Steppenvögel in Europa und 2017 wurde sie als Biosphärenreservat ausgewiesen.


Mauersegler. (Foto: M. Schäf)

Susanne Rieck:
Vorhandene Technik nutzen: Die Landshuter Monitoring-App am Beispiel Mauersegler

Städte sind wichtige Lebensräume für zahlreiche Vogelarten. Gärten, öffentliche Grünflächen und die Gebäude selbst haben wichtige ökologische Funktionen und somit eine hohe naturschutzrechtliche Bedeutung. Schwalben, Mauersegler und Hausspatzen brüten seit Jahrhunderten in der Nähe des Menschen in Nischen, Spalten und Hohlräumen unter Hausdächern. Doch diese hervorragende Anpassung an den Lebensraum Stadt wird ihnen als Gebäudebrüter mittlerweile zum Verhängnis: Trotz gesetzlichem Verbot werden bei Sanierung, Umbau oder dem Abbruch von Gebäuden Nester beseitigt und Brutplätze verschlossen. Dabei werden oft Jungvögel „eingemauert“ und kommen dabei zu Tode. Im Zuge der modernen Stadtentwicklung gibt es an Neubauten in der Regel keine Brutmöglichkeiten mehr. Artenschutz an Gebäuden ist heute wichtiger denn je. Mit der Landshuter Monitoring-App lassen sich ermittelte Daten auf Smartphones visuell und effizient darstellen – für eine schnelle Überprüfung der Brutplätze vor Ort.


Weschnitz. (Foto: N. Poeplau)

Christian Zurek:
Eine attraktive Rastzone für Zugvögel? Temporäre Vernässung von Grünland

Die Fragestellung klingt wie der Ausgangspunkt einer spannenden wissenschaftlichen Arbeit: Schafft die zeitlich befristete Sperrung und Vernässung eines weiträumigen Grünlandareals während des Frühjahrszuges für den Zeitraum von maximal fünf Wochen einen attraktiven Rastplatz für feuchtigkeitsgebundene Vögel? Die Antwort darauf lieferte eine Arbeitsgemeinschaft aus staatlichen und kommunalen Behörden in enger Kooperation mit lokalen Vogelschützern in Südhessen. In den Jahren 2013 bis 2017 untersuchten die Projektpartner zwischen Mitte Februar bis Ende März die Auswirkungen einer temporären Beruhigung und Vernässung auf das Zugvogelgeschehen in dem Naturschutzgebiet „Weschnitzinsel von Lorsch“ im Landkreis Bergstraße in Südhessen – mit bemerkenswerten Ergebnissen.

Weitere Inhalte
  • Anita Schäffer: Schlüpfer und Grünbrücken: Kleines Sumpfhuhn
  • Christopher König, Christoph Moning, Felix Weiß: Ein letztes Stück Moor: Das Recker Moor in Nordrhein-Westfalen
  • Fotogalerie: Fotos wie gemalt
  • Christopher König, Johanna Karthäuser, Stefan Stübing, Johannes Wahl: Winter 2017/2018: Einflug von Birkenzeisigen, Rotmilane und knifflige Seltenheiten
Veröffentlichungen
  • Gejl, L.: Die Watvögel Europas
  • Tjernshaugen, A.: Das verborgene Leben der Meisen
  • Zöckler, C., Zaw Naing, T. & S. Moses: The Bird and Nature Sounds of Myanmar
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