Der Falke 9/2014

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Schwerpunkte
  • Fotofallen: Uferschnepfen privat
  • Brutausfall: Bartgeier in den Pyrenäen
  • Krieg gegen Vögel in Botswana? Blutschnabelweber
  • Östlicher Singvogel: Buschrohrsänger

Bartgeier (Foto: C. Robiller)

Bartgeier (Foto: C. Robiller)

Manolo Grasa Francés, Christoph Robiller:
Brutausfall mit unbekannten Ursachen: Bartgeier in den Pyrenäen

Die wichtigste Population des Bartgeiers in Europa ist heute in den Pyrenäen zu finden. Hier konnte sich der Brutbestand innerhalb eines guten Jahrzehnts fast verdoppeln, wohingegen die Reproduktionsziffern einen deutlichen Negativtrend aufweisen. Die Ursachen hierfür sind noch nicht geklärt, Gift und Pestizide spielen aber wohl eine große Rolle. Zur Erforschung der Biologie der Bartgeier in den Pyrenäen wurden mehrere Vögel mit Flügelmarken, Ringen und GPS-Sendern ausgestattet. Zu den Schutzmaßnahmen zählt weiterhin die Bestückung von sogenannten Geierrestaurants mit giftfreier Nahrung für Bartgeier. Damit die Bemühungen zum Erfolg führen, ist auch die Zusammenarbeit von nationalen sowie Nichtregierungsorganisationen über Staatsgrenzen hinweg ausschlaggebend.


Uferschnepfe (Foto: H. Jegen)

Uferschnepfe (Foto: H. Jegen)

Volker Salewski:
Fotofallen im Naturschutz: Aus dem Privatleben der Uferschnepfen

Die Uferschnepfe ist ein Vertreter der in Wiesen brütenden Watvögel, der in Deutschland am stärksten gefährdeten Vogelgruppe. Ihren Verbreitungsschwerpunkt hat die Uferschnepfe in den Niederlanden, wo – abgesehen von der isländischen Unterart – etwa die Hälfte des europäischen Brutbestands zu finden ist. Noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war die Art auch in Deutschland ein Charaktervogel des weiten, offenen und feuchten Grünlands. Änderungen in der Landnutzung, wie die Trockenlegung von Feuchtwiesen und die Intensivierung im Grünland, aber auch die Aufgabe der Landwirtschaft führten in den letzten Jahrzehnten zu dramatischen Bestandseinbrüchen in nahezu allen mitteleuropäischen Vorkommen.


Blutschnabelweber (Foto: P. Hancock)

Blutschnabelweber (Foto: P. Hancock)

Pete Hancock:
Krieg gegen Vögel? Blutschnabelweber in Botswana

Im 15. und 16. Jahrhundert, als die Europäer begannen, nach Afrika und Amerika zu reisen, trafen sie häufig auf für Menschen eher lebensfeindliche Bedingungen. Um zu überleben, waren die frühen Pioniere gezwungen, gegen die Natur zu kämpfen. Bis heute konnten die Menschen ihre Umwelt nicht unterwerfen – die moderne Menschheit strebt jedoch nach einem Leben im Einklang mit der Natur. In Teilen Afrikas findet dennoch Krieg gegen wilde Tiere statt. Der Feind ist ein kleiner Vogel, der Blutschnabelweber, die Waffe der Wahl sind Benzinbomben.

Weitere Inhalte
  • Christoph Moning, Christopher König, Christian Wagner, Felix Weiß: Das Estergebirge in Bayern – Alpenvögel zwischen Garmisch-Partenkirchen und Walchensee
  • Anita Schäffer: Stoßjagd und Kronennester: Fischadler
  • Hans-Heiner Bergmann: Einflug eines östlichen Singvogels: Begegnung mit dem Buschrohrsänger
  • Friederike Herzog: Zweiter Jahreszyklus gestartet: Kuckucke mit Satellitensendern
  • Johanna Karthäuser, Hendrik Addens, Christoph Grüneberg: Mehr Land zum Leben für den Rotmilan!
  • Christoph Zöckler: Starthilfe funktioniert: Löffelstrandläufer kehren ins Brutgebiet zurück
    zumuteten.
  • Jürgen Heuer: Wendehals: Eisenrohr als Kinderstube
  • Frank Dauven: „Balkonbepflanzung“ beim Schwarzspecht
  • Carsten Wolke, Gerhard Kooiker: Weißes Rauchschwalbenküken wieder im selben Nest

Veröffentlichungen:
Mammen, K. & U., D. Dornbusch & S. Fischer: Die Europäischen Vogelschutzgebiete des Landes Sachsen-Anhalt
Vinicombe, K., A. Harris & L. Tucker: The Helm Guide to Bird Identification. An in-depth look at confusion species

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