Der Falke 2/2014

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Schwerpunkte
  • Vor dem Aussterben? Turteltaube
  • Erfolgsmodelle der Evolution: Spechte
  • Lebensraum Industriebrachen: Grünspechte im Ruhrgebiet
  • Knocking on the door: Buntspechte besiedeln Irland

Gelbbauch-Saftleckerspecht (Foto: B. Jensen)

Gelbbauch-Saftleckerspecht (Foto: B. Jensen)

Fritz Hertel, Klaus Ruge:
Erfolgsmodelle der Evolution: Spechte

In Mitteleuropa werden Spechte häufig in engem Zusammenhang mit Wald und alten Obstwiesen gesehen, sie gelten als „holzig“ und „konservativ“. Dabei sind Spechte viel anpassungsfähiger an Lebensräume als allgemein angenommen: Grünspechte beispielsweise erobern gerade Industriebrachen, der Gilaspecht baut seine Höhlen nicht in Bäumen und vollkommen vom Wald emanzipiert haben sich die Andenspechte. Was also zeichnet die große Gruppe der Spechte aus?

 


Grünspecht (Foto: L. Ritzel)

Grünspecht (Foto: L. Ritzel)

Joachim Weiss, Michael Tomec:
Industriebrachen als Lebensraum: Der Grünspecht im Ruhrgebiet

Der Bestand des Grünspechts in Nordrhein-Westfalen (NRW) ist im Vergleich mit anderen Bundesländern überdurchschnittlich hoch. Der bundesweite Bestand liegt nach den ADEBAR-Ergebnissen bei 42000 bis 76000 Revieren, von denen laut Brutvogelatlas von NRW 6500 bis 11000 in diesem Bundesland liegen. Das sind rund 15 Prozent des Brutbestands bei einem Flächenanteil von etwa 10 Prozent. Der Grünspecht ist in NRW mittlerweile fast flächendeckend verbreitet, wobei hohe Siedlungsdichten besonders im Ballungsraum Rhein-Ruhr erreicht werden.


Turteltaube (Foto: D. K. Sheehan)

Turteltaube (Foto: D. K. Sheehan)

Danaë K. Sheehan, Simon Wotton, Jenny C. Dunn, Tony J. Morris:
Ähnliches Schicksal: Wandertaube damals – Turteltaube heute

Die ehemals in Nordamerika weitverbreitete Wandertaube (Ectopistes migratorius) galt einst als häufigste Vogelart des gesamten Kontinents, vielleicht sogar der ganzen Welt. Mangelnder Bruterfolg, Verfolgung durch den Menschen und Krankheiten führten jedoch innerhalb von nur vier Jahrzehnten zu einem Bestandszusammenbruch und schließlich, Ende des 19. Jahrhunderts, zum Aussterben der Art in freier Wildbahn. Ein Individuum mit dem Namen Martha, die letzte überlebende Wandertaube, starb im Zoo von Cincinnati am 1. September 1914. Auch gegenwärtig erleben wir den Bestandszusammenbruch einer Taubenart, der Turteltaube. Anders als die Wandertaube wird die Turteltaube wohl nicht weltweit aussterben, sie könnte aber aus weiten Teilen unserer Landschaft vollkommen verschwinden – eine beunruhigende Vorstellung.

Weitere Inhalte
  • Christian Wagner, Christopher König, Christoph Moning, Felix Weiß: Der Ismaninger Speichersee mit Fischteichen in Bayern – vom Nachklärbecken zum europäischen Mauserzentrum für Wasservögel
  • Anita Schäffer: Hohe Türme und ultraviolette Muster: Turmfalke
  • Klaus Ruge: Knocking on the door: Buntspechte besiedeln Irland
  • Hans-Heiner Bergmann: Gesang, Rufe, Trommeln: Die Sprache der Spechte
  • Klaus Ruge: Fachgruppe Spechte der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft e.V.
  • Petra Quillfeldt, Lisa Kleemann, Melanie Marx: Hessen, Deutschland, Europa: Turteltauben im Fokus

Veröffentlichungen:
Martens, J.: Vocalizations of Leaf-warblers and (Golden) Spectacled Warblers (Phylloscopus and Seicercus)
Spawls, S. & G. Matthews: Kenya – A Natural History

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