Der Falke 12/2014

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Schwerpunkte
  • Rückzugsgebiet für bedrohte Arten: Arche Hokkaido
  • Indikatoren für den Klimawandel? Felsenpinguine
  • Studie: Rückgang häufiger Vögel

Mandschurenkranich (Foto: S. Pfützke)

Mandschurenkranich (Foto: S. Pfützke)

Stefan Pfützke:
Rückzugsgebiet für weltweit bedrohte Arten: Arche Hokkaido

Bei Japan denken viele sicher vorwiegend an ein technisch hoch entwickeltes, dicht besiedeltes Industrieland und aufgrund noch recht junger Ereignisse natürlich auch an den gewaltigen Tsunami mit der daraus resultierenden Atomkatastrophe von Fukushima. Doch das Land hat auch andere Seiten. Eine hiervon ist die nördliche der vier großen japanischen Inseln: Hokkaido. Vor allem für Wasservögel ist dieser Teil Japans von großer Bedeutung, so wurden hier mittlerweile sechs Ramsar-Gebiete ausgewiesen oder vorgeschlagen.


Felsenpinguin (Foto: P. Quillfeldt)

Felsenpinguin (Foto: P. Quillfeldt)

Nina Dehnhard, Petra Quillfeldt:
Indikatoren für den Klimawandel? Felsenpinguine

Sie wirken so ganz anders, als man sich Pinguine vorstellt: Klein, agil und alles andere als tollpatschig kommen Felsenpinguine daher, wenn sie sich aus meterhohen Wellen an die Felsküste New Islands spülen lassen und im nächsten Moment der Gischt und dem Sog des zurückfließenden Wassers zu entkommen versuchen. Auch die nächste Herausforderung, über steile, glitschige Felsen zu ihren Nestern zu kommen, meistern sie ohne Probleme. Und das schon seit Generationen, wie die im Fels sichtbaren Kratzspuren ihrer Krallen auf dem schmalen Pfad zur Kolonie dokumentieren. Aber die mit ihren gelben Schopffedern so furchtlos wirkenden Felsenpinguine haben ein ernstes Problem: Die Brutbestände sind seit Beginn der Aufzeichnungen dramatisch zurückgegangen, und auch wenn die wenigsten Felsenpinguine je einen Menschen zu Gesicht bekommen, könnten gerade wir Schuld daran sein.


Feldsperling (Foto: T. Krumenacker)

Feldsperling (Foto: T. Krumenacker)

Thomas Krumenacker:
Drastischer Verlust in den letzten 30 Jahren: Alarm für Allerweltsarten

Dass auch häufige Vogelarten immer stärker von massiven Bestandseinbrüchen betroffen sind, ist seit Längerem bekannt. Eine neue Studie aus Großbritannien, die dies abermals belegt, sorgt dennoch für Furore. Denn die Untersuchung beschränkt sich nicht auf einzelne Regionen oder Länder, sondern fasst die Entwicklung der vergangenen drei Jahrzehnte für ganz Europa zusammen. Das dokumentierte Ausmaß des Verlustes an Biodiversität ist so schockierend, dass die Untersuchung weit über ein ornithologisch interessiertes Fachpublikum hinaus für Aufsehen sorgt.

Weitere Inhalte
  • Christoph Moning, Christopher König, Christian Wagner, Felix Weiß: Winterbeobachtungen am Bodensee inBaden-Württemberg und in der Schweiz – Seetaucher vor Alpenkulisse
  • Anita Schäffer: Balzduette und Bleivergiftung: Seeadler
  • Jochen Martens: Debatte um neue Checklist: Kritik an der Scoring-Methode nach Tobias – Art oder Nicht-Art?
  • Norbert Schäffer im Gespräch mit Jeremy Wilson: Aussetzungen in unglaublichem Umfang: Fasane in Großbritannien
  • Leserbeobachtungen: Alpenstrandläufer in Bayern – Haubenmeise baut Nest in Styropordämmung – Turmfalken nehmen Steine auf

Veröffentlichungen:
Poonswad, P., A. Kamp & M. Strange: Hornbills of the World – A Photographic Guide
Schmidt, T.: Entdecke die Zugvögel/Rabenvögel/Papageien/Pinguine/Greifvögel/Möwen

Dieses Heft ist leider nicht mehr lieferbar.

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