Der Falke 2/2018

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Schwerpunkte
  • Lemming-Spezialist: Falkenraubmöwe
  • Europäische Highlights: Fanø
  • Oasenbewohner Nordafrikas: Siwarohrsänger

Falkenraubmöwe (Foto: K. Hänsel)

Benoît Sittler, Johannes Lang:
Langstreckenzieher und Lemming-Spezialisten: Falkenraubmöwen

Falkenraubmöwen zählen zu den Vogelarten, welche jährlich die längsten Wanderungen unternehmen, denn mehr als 15000 km trennen ihre Brutplätze in den Tundren des hohen Nordens von ihren Winterquartieren im südlichen Atlantik und Pazifik. Ihre abgelegenen Sommerlebensräume jenseits des Polarkreises haben genau wie die stürmischen Hochseegebiete zwischen dem südlichen Afrika und Südamerika die Erforschung ihrer Ökologie von jeher erschwert, sodass bislang recht wenig über diese faszinierende Vogelart bekannt war. Im Rahmen eines laufenden Langzeitprojektes über die Lemmingzyklen in Nordost-Grönland konnten nun einmalige Einblicke in die Brutbiologie von Falkenraubmöwen gewonnen werden. Der Einsatz neuester Technologien lieferte darüber hinaus ungeahnte Befunde über ihre Zugwege und Winterquartiere.


Die dänische Insel Fanø (Foto: P. Meister)

Philipp Meister:
Inselidylle zwischen Industriehafen und Autostrand: Vogelbeobachtung auf Fanø

Fanø ist bei deutschen Urlaubern zwar ein beliebtes Reiseziel, unter Vogelbeobachtern jedoch relativ unbekannt. Dabei bietet die nördlichste dänische Wattenmeerinsel mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensräume und ein breites Spektrum an Vogelarten auf kleinem Raum. Rohrdommel und Rohrweihe brüten jeweils mit rund zehn Paaren und die Brutkolonien der Zwergseeschwalbe halten sich seit mehreren Jahren stabil. Nicht zuletzt machen die regelmäßigen Bruten von Ziegenmelker und Seeregenpfeifer Fanø insbesondere zwischen Anfang Mai und Ende Juni zu einem lohnenswerten Ziel zur Vogelbeobachtung.


Siwarohrsänger (Foto: J. Hering)

Jens Hering, Heidi Hering, Elmar Fuchs, Wieland Heim, Frank D. Steinheimer, Hans Winkler:
Ein Leben unter dem Meeresspiegel: Der Siwarohrsänger

Wüstenoasen haben für eine Vielzahl von Zug- und Brutvogelarten eine herausragende Bedeutung. Dazu zählt zweifellos auch Siwa, eine der bekanntesten und schönsten Oasen Nordafrikas. Das erkannte bereits Alexander der Große, der hier in einem dem ägyptischen Gott Ammon geweihten Tempel vom obersten Priester als „Sohn des Zeus = Ammon“ begrüßt wurde und sich diese Oase als letzte Ruhestätte wünschte. Später zog es immer wieder Forschungsreisende hin zu diesem Stück grüne Sahara, darunter vor fast 100 Jahren erstmals auch Ornithologen. Mittlerweile gibt es Veröffentlichungen zu Brut- und Rastvögeln wie auch Wintergästen, doch ein kleiner Singvogel fehlte in den Artenlisten – der erst 2016 beschriebene Siwarohrsänger.

Weitere Inhalte
  • Yannick Brenz: Schwarze Flügel in Theorie und Praxis: Fliegen große Zugvögel mit Solarenergie?
  • Christoph Moning, Jens Hering, Christopher König, Felix Weiß: Teich- und Feuchtwiesenlandschaft im Erzgebirgsvorland: Das Europäische Vogelschutzgebiet „Limbacher Teiche“ in Sachsen
  • Anita Schäffer: Grätschsitzen und Nachtgesang: Seggenrohrsänger
  • Hans-Heiner Bergmann: Weißstörche können mehr als gedacht: Klappern gehört zum Geschäft
  • Hermann Stickroth: Einehe, Großfamilie oder promiskuitiv? Fortpflanzungssysteme bei Vögeln
Veröffentlichungen
  • Jonsson, L.: Wintervögel
  • Mikulica, O., T. Grim, K. Schulze-Hagen & B.G. Stokke: Der Kuckuck. Gauner der Superlative
  • Ruge, K.: Fritz, der Star. Eine spannende Geschichte zum Vogel des Jahres
  • Schäffer, A. & N.: Vögel füttern im Garten. Ganzjährig und naturnah
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