Der Falke 5/2016

0
Schwerpunkte
  • Allgäuer Alpen: Birkhuhn
  • Papageien, Tangare & Co: Vögel in Bolivien
  • Wiederansiedlung am Steinhuder Meer: Moorenten

Birkhahn (Foto: H. Werth)

Birkhahn (Foto: H. Werth)

Henning Werth:
Hohe Bedeutung unterstrichen: Birkhühner am Riedberger Horn

Die Gemeinden Obermaiselstein und Balderschwang drängen seit wenigen Jahren massiv auf die Verbindung der Skigebiete Riedberger Horn und Grasgehren im Landkreis Oberallgäu. Es handelt sich um eines der derzeit wohl kritischsten Vorhaben in den Bayerischen Alpen: Erstmals würde eine Seilbahn mit Piste in die Tabuzone C des bayerischen Alpenplans gebaut werden. Das Vorhaben ist als möglicher Präzedenzfall für die weitere Erschließung der Alpen äußerst umstritten. Der größte zusammenhängende Lebensraum für Birkhühner in Bayern wäre durch den Bau und Betrieb der Seilbahn und Piste gefährdet. Es muss von einer dramatischen Zunahme von Variantenskifahrern und Wanderern im Planungsraum ausgegangen werden. Mitarbeiter und Aktive des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) konnten in einer aktuellen Erhebung die besondere ornithologische Bedeutung des Riedberger Horns belegen.


Rotohraras (Foto: J. Melchers)

Rotohraras (Foto: J. Melchers)

Johannes Melchers:
Felsige Halbwüsten und tropischer Regenwald: Vögel im Südosten Boliviens

Boliviens vielfältige und ursprüngliche Natur mit hohen Bergen, felsigen Halbwüsten sowie Feuchtsavannen und tropischem Regenwald macht es zu einem der Länder mit der höchsten Biodiversität weltweit. Hier lebt der vom Aussterben bedrohte Rotohrara – die einzige Ara-Art, die nicht im tropischen Regenwald verbreitet ist, sondern in wüstenähnlichen Trockentälern lebt – ebenso wie der seltsame Hoatzin als einziger Vertreter einer eigenen Ordnung. Die Regierung des Landes erkennt den Wert ihrer Natur jedoch nicht an, sodass der Erhalt vieler, auch seltener Arten sehr ungewiss ist.


Moorente (Foto: W. Glawe)

Moorente (Foto: W. Glawe)

Florian Melles, Thomas Brandt:
Wiederansiedlungsversuch am Steinhuder Meer: Moorenten zurück in Niedersachsen

Die Moorente gehört heute zu den seltensten Brutvogelarten in Deutschland, ihr bundesweiter Bestand wird im aktuellen Brutvogelatlas ABEBAR mit zwei bis neun Brutpaaren angegeben. Das war nicht immer so. Vor einhundert Jahren war die kleine, kastanienbraune Tauchente weit verbreitet und lokal durchaus häufig. Am niedersächsischen Steinhuder Meer, wo die Moorente letztmalig 1980 brütete, wurde auf Initiative des Landes Niedersachsen 2012 mit einem Wiederansiedlungsversuch begonnen. Ob das Unterfangen gelingen wird, ist derzeit noch offen. Bereits jetzt gibt es jedoch überraschende Ergebnisse, die Hoffnung machen.

Weitere Inhalte
  • Felix Weiß, Christopher König, Christoph Moning, Christian Wagner: Die Lange Rhön in Bayern – Das Land der offenen Fernen
  • Hans-Joachim Fünfstück, Anita Schäffer: Farbenprächtig, aber kaum bekannt: Pirol
  • Thomas Krumenacker: Angriff der Windlobby auf den Artenschutz: Fragwürdiges Gutachten gegen den Rotmilan
  • Daniel Scheffler: Der Singvogel mit dem Falkenzahn: Raubwürger in der Rhön
  • Hans-Joachim Fünfstück: Dieselbe Art oder sogar der gleiche Vogel (II): Noch mehr Kleiderwechsel
  • Bernd-Ulrich Meyburg, Christiane Meyburg, Dietrich Roepke, Andreas Baß, Lars Höft: Neues vom Fischadler: 2115 km Zug in dreieinhalb Tagen und ein Totfund in Afrika
  • Christopher König: Vierter Bericht der Deutschen Avifaunistischen Kommission: Seltene Vögel in Deutschland 2014
  • Stefan Stübing: Ungewöhnlicher Einflug nördlich der Alpen: Alpenbraunellen und Schneesperlinge
Veröffentlichungen
  • Böhm, C. & A. Landmann: Das Vogeljahr im Tiroler Garten – Ein Kalender der etwas anderen Art
  • Helb, H.-W. &  R. Rössner: Unsere Vogelwelt – Magische Momentaufnahmen
  • Lederer, R. & C. Burr: Latein für Vogelbeobachter
Einzelheftbestellung

Bestellen Sie dieses Einzelheft jetzt direkt:

Comments are closed.