Der Falke 7/2024

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Schwerpunkte
  • Wiederbelebtes Feuchtgebiet: Pantani Cuba & Longarini auf Sizilien
  • Ungewöhnliche Nachtvögel: Guácharos
  • Beobachtungstipp: Thürer Wiesen in Rheinland-Pfalz
  • Vogelschutz: Störungen durch Heißluftballone

Feuchtgebiet Pantani Cuba & Longarini (Foto: Paolo Galasso)

Jens Hering, Roland Tischbier, Paolo Galasso:
Aus dem Chaos zurück: Das wiederbelebte Feuchtgebiet Pantani Cuba & Longarini auf Sizilien

Dank der Stiftung Pro Artenvielfalt existiert heute an der Südostküste Siziliens ein privates Schutzgebiet, das seinesgleichen in Italien, ja selbst im ganzen Mittelmeerraum sucht. Eine klare Strategie, mehr als elf Jahre Beharrlichkeit, private Spendengelder und anhaltende Landkäufe haben diesem früheren Hotspot europäischer Zugvogelarten neues Leben eingehaucht. Geschützt von einem Zaun und Bird Guards rasten hier heute wieder Brachvögel, Goldregenpfeifer und selbst die Marmelente kehrte als Brutvogel zurück.

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Fettschwalm (Foto: Wolfgang Fiedler)

Wolfgang Fiedler:
Ungewöhnliche Nachtvögel: Guácharos – gefiederte nachtaktive Früchtefresser

Die Amerikaner nennen sie „Oilbirds“, die Lateinamerikaner „Guácharos“ und Alexander von Humboldt benannte ihn als Steatornis caripensis. Dagegen wirkt der deutsche Name „Fettschwalm“ eher unattraktiv, beschreibt aber eine der ungewöhnlichsten Vogelarten, die Südamerika zu bieten hat. Sie sind die einzigen heute lebenden Vertreter der Familie Steatornithidae und wirken wie eine Mischung aus Nachtschwalbe, Falke, Eule und Huhn. Für die europäische Fachwelt wurde die Art 1799 von Alexander von Humboldt in Venezuela in der nach den Vögeln benannten „Cueva del Guácharo“ entdeckt und 1817 beschrieben. Die beiden damals geschossenen Exemplare befinden sich heute im Museum der Natur in Hamburg. Fettschwalme verbringen den Tag in Höhlen, orientieren sich im Stockdunklen wie Fledermäuse mit Echoortungsklicks und fliegen nachts bis zu 100 km, vielleicht sogar mehr, um ölhaltige Palm-, Balsambaum- und Lorbeerfrüchte zu fressen. Sie sind damit die einzigen nachtaktiven, fliegenden Vegetarier unter den Vögeln. Humboldt beschreibt auch, dass die Jungen gesammelt und ausgekocht würden, um ein reines, fast geruchloses Öl zu gewinnen – eine inzwischen nicht mehr praktizierte Nutzungsform, die aber für die englischen und deutschen Namen des Vogels verantwortlich ist.

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Gänse reagieren auf Annährung von Heißluftballon (Foto: ÖSSM-Archiv)

Thomas Brandt, Wolfgang Werner Fiedler:
In einem niedersächsischen Vogelschutzgebiet: Störungen durch Heißluftballone

In unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft ist es nicht leicht, Rückzugsräume für störungsempfindliche Vögel zu schaffen. Um den Schutz großer Vogelmengen in wertvollen Lebensräumen zu sichern, wurden unter anderem EU-Vogelschutzgebiete ausgewiesen. Der hohe Anspruch an diese Gebiete soll sich in der Unterschutzstellung vor Ort zum Beispiel als Naturschutzgebiete wiederfinden. Wie schwierig die fachgerechte Umsetzung für die Behörden vor Ort ist, zeigt unser Beispiel aus der Region Hannover. Dort versucht die Naturschutzbehörde seit Jahren, ein bedeutsames FFH- und Vogelschutzgebiet vor Störungen auch aus der Luft zu bewahren.

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Veröffentlichungen
  • Albegger, E.: Die seltenen Vogelarten Österreichs
  • Brockner, A.: Vögel der Kanaren
  • Taschwer, K. & B. Föger: Konrad Lorenz – Biografie
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