Schwerpunkte
- Eine Wiege der Vogelkunde: Thüringen
- Beobachtungstipp: Alperstedter Ried
- Erhaltung einer Waldart: Schutz des Auerhuhns
- Gut erforscht: Sperlingskauz in Thüringen
Herbert Grimm, Christoph Unger:
Vogelkunde in Thüringen – ein Blick zurück: Eine Wiege der Vogelkunde in Deutschland
Thüringen war bis in die jüngere Vergangenheit ein Landstrich der Vogelfänger – eine Leidenschaft, die viele Vögel das Leben kostete, sich aber auch in guten Kenntnissen ihrer Lebensweise in der Bevölkerung manifestierte. Doch auch ohne diesen Hintergrund beschäftigen sich Thüringer schon mehrere Jahrhunderte in vielen unterschiedlichen Facetten mit Vögeln. Eng damit verbunden war neben den fürstlichen Naturalienkabinetten das Anlegen privater Vogelsammlungen, die allerdings in den wenigsten Fällen wissenschaftliche Zwecke verfolgten und von denen nur noch wenige existieren. Diese und schriftliche Überlieferungen in lokalen Chroniken oder Landesbeschreibungen lieferten erste „Vogellisten“, die eine Vorstellung damaliger Vogelgemeinschaften geben und im Laufe der Zeit immer mehr durch nun explizit den Vögeln gewidmete Werke ergänzt wurden. Mit Johann Matthäus Bechstein und Christian Ludwig Brehm wurde Thüringen schließlich zu einer Wiege der Vogelkunde in Deutschland.
Jochen Wiesner:
Verbreitung und Erforschung: Der Sperlingskauz in Thüringen
Nach den ersten Nachweisen des Sperlingskauzes in Deutschland blieb es weit über ein Jahrhundert still um den verborgenen „Rätselvogel des Waldes“. Erst mit der Aufklärung seiner für einheimische Eulen ungewöhnlichen Tagesaktivität und seiner Brutbiologie in den 1960er-Jahren konnte sein Aktionssystem grundlegend untersucht werden. Heute ist der Sperlingskauz eine der am besten erforschten Eulenarten.
Christopher König, Dustin Beyer, Till Jonas Linke:
Erfolgreiche Renaturierung: Das Alperstedter Ried in Thüringen
Nur wenige Kilometer nördlich der Landeshauptstadt Erfurt liegen mit dem Alperstedter Ried und den Erfurter Seen mehrere attraktive Gebiete zur Vogelbeobachtung. Als größtes Kalkflachmoor im Thüringer Becken ist das Alperstedter Ried ein Naturparadies für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und nimmt eine zentrale Stellung im Naturschutz Thüringens ein. Das Gebiet wurde 2024 als „Weidelandschaft des Jahres“ gekürt und dient als repräsentatives Projekt der UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen. Gemeinsam mit dem Haßlebener Ried ist es als FFH-Gebiet Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Kiebitz, Bekassine und Braunkehlchen sind als Brutvögel zurückgekehrt, während Kraniche und verschiedene Limikolenarten das Gebiet als Rastplatz nutzen.
Weitere Inhalte
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