Schwerpunkte
- Immer seltener: Turteltaube
- Aktuelle Forschung: Rotmilan in Deutschland
- Bestände und Trends in EU-Vogelschutzgebieten
- Beobachtungstipp: Kellerwald in Hessen
- Insektenfresser: Zwergmöwe
Petra Quillfeldt, Melanie Marx, Yvonne Schumm, Benjamin Metzger:
Immer seltener zu beobachten: Die Turteltaube
Die Turteltaube ist von einer relativ häufigen Vogelart zur gefährdeten Art geworden. Die hübsche kleine Taube verbringt weniger als die Hälfte ihres Jahreszyklus in Europa. Sie kommt Ende April/Anfang Mai hier an um zu brüten, bevor sie im September/Oktober in die trockenen Dornsteppen und Baumsavannen Subsaharas zurückkehrt. Die Bestandserfassungen in Europa haben fast überall starke Rückgänge aufgezeigt, die vor allem mit dem Verlust geeigneter Brut- und Futterflächen aufgrund von Veränderungen in der landwirtschaftlichen Flächenbewirtschaftung im Brutgebiet verbunden sind. Aber auch andere Faktoren können dazu beitragen, insbesondere Veränderungen der Lebensraumqualität und -verfügbarkeit entlang der Wanderroute und im Wintergebiet. Mit dem raschen Rückgang der Populationen und dem Auftreten neuer Krankheitsnachweise werden auch die zusätzlichen Auswirkungen der Jagd immer wichtiger.
Artikel kaufenJakob Katzenberger, Johanna Karthäuser, Johanna Serfling:
Greifvogelschutz und Ökologie: Rotmilan-Forschung in Deutschland
Das Verbreitungsgebiet des Rotmilans beschränkt sich fast ausschließlich auf Europa. BirdLife International, der weltweite Dachverband der Vogelschutzverbände, schätzt den aktuellen europäischen Bestand auf 25.200 bis 33.400 Revierpaare, etwa die Hälfte davon brütet in Deutschland. Unsere internationale Verantwortung für die Erhaltung dieser Art ist daher besonders groß. Entsprechend groß ist auch das Interesse hierzulande, mehr über Deutschlands heimlichen Wappenvogel herauszufinden. In vielen Bundesländern führen verschiedene Arbeitsgruppen, Naturschutzverbände, Institutionen und Privatpersonen Forschungsprojekte zur Verbesserung des Rotmilanschutzes durch, denn weitsichtige und auf großer Fläche zielführende Maßnahmen setzen umfassende Kenntnisse über die Ökologie voraus. Dabei helfen neue Methoden, wie die Satellitentelemetrie, die schon jetzt spannende Erkenntnisse liefern. Seit Kurzem gibt es nun auch Ansätze, diese vielen Aktivitäten zusammenzuführen und miteinander zu vernetzen. Mit diesem Beitrag geben wir einen zusammenfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen.
Artikel kaufenJohannes Kamp, Claudia Frank, Malte Busch, Bettina Gerlach, Rainer Dröschmeister:
Monitoring ausbaufähig: Vogelbestände und Trends in EU-Vogelschutzgebieten
Vor vierzig Jahren trat die EU-Vogelschutzrichtlinie in Kraft. Die Mitgliedstaaten der EU waren aufgerufen, Vogelschutzgebiete auszuweisen. Diese sollten die wichtigsten Vorkommen von 181 damals als besonders bedroht angesehenen Vogelarten abdecken. In Deutschland wurden bis heute 742 EU-Vogelschutzgebiete (Special Protection Areas, SPAs) eingerichtet. Vom Wattenmeer bis in die Hochlagen der Alpen deckt das Schutzgebietsnetz alle wichtigen Vogellebensräume ab, auf insgesamt 11,3 % der Landfläche Deutschlands. Dazu kommen fast zwei Millionen Hektar Meeres-, Bodden- und Wattflächen. Gute Voraussetzungen also für den Erhalt bedrohter Vogelarten? Im Prinzip ja.
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Veröffentlichungen
- Grimmett, R., C. Inskipp, T. Inskipp & Sherup: Birds of Bhutan and the Eastern Himalayas
- Lowen J. & C. Bocos: Birds of Spain – Pocket Photo Guide
- Streffer, W.: Heimische Singvögel. Wie, wann und wo sie singen
- Theuring-Kolbe, M. (Hrsg.): Kleine Schriften der Naturforscherfamilie Brehm, Teil I, C.-L. Brehm, Band I/1
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