Der Falke 10/2017

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Schwerpunkte
  • Vogelschutz in Sachsen-Anhalt
  • Jubiläum: 150. Jahresversammlung der DO-G
  • Nistkästen für den Wiedehopf

Teilnehmer der DO-G Jahresversammlung 1872. (Foto: J. Ornithol. 144, 2003)

Einhard Bezzel:
Ein Jubiläum: Ornithologie von gestern für morgen

Die Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DO-G) feiert vom 29.9. bis 3.10.2017 in Halle ihre 150. Jahresversammlung. Mit seiner Vorgeschichte und durch Kriege und andere Umstände erzwungenen Unterbrechungen überdeckt dieses Jubiläum eine Zeit von etwa sechs Generationen in Arbeit stehender Menschen. Deutsche Ornithologen haben sich also schon in einer Zeit getroffen, als es das Land der Deutschen noch gar nicht gab. Am Anfang war es daher neben rein technischen auch aus politischen Gründen nicht einfach, über viele Grenzen und große Entfernungen zusammenzukommen, um sich kennenzulernen und fachlich auszutauschen. Manches, was die Väter der Vogelkunde bewegte und zur Forschung anregte, zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch die wissenschaftliche Arbeit. Im Rückgang der Artenvielfalt haben die frühen Voraussagen mittlerweile erschreckende Dimensionen der Realität erreicht.


Vogelschutzgebiet Buchenwälder um Stolberg. (Foto: M. Schulze)

Stefan Fischer, Gunthard Dornbusch:
Vogelschutzgebiete in Sachsen-Anhalt: Perlen des Vogelschutzes

Im Jahr 1979 wurde die Europäische Vogelschutzrichtlinie durch die damalige Europäische Gemeinschaft verabschiedet. Mit der deutschen Einheit wurde ihre Gültigkeit auch auf die neuen Bundesländer und damit auf Sachsen-Anhalt übertragen. Die tatsächliche Umsetzung der Richtlinie begann europaweit aber sehr schleppend. Die in Artikel 4 geregelte Ausweisung von speziellen Schutzgebieten für die im Anhang I der Richtlinie aufgelisteten Arten erfolgte in den meisten Mitgliedstaaten nur sehr zögerlich. Sachsen-Anhalt meldete im Jahr 1992 die ersten neun Vogelschutzgebiete an die EU-Kommission. Aktuell sind 32 Gebiete von der Aland-Elbe-Niederung im Norden bis zum Zeitzer Forst im Süden und vom Hochharz im Westen bis zur Annaburger Heide im Osten Sachsen-Anhalts als Vogelschutzgebiete ausgewiesen.


Wiedehopf (Foto: B. Schäfer)

Björn Schäfer:
Bestandsförderung durch Nistkästen: Die Wiedehopfe der Colbitz-Letzlinger Heide

In den Jahren 2004 und 2005 wurden bei Erfassungsarbeiten im Vogelschutzgebiet Colbitz-Letzlinger Heide im Norden Sachsen-Anhalts sieben Brutreviere des Wiedehopfes in dem etwa 220 km2 großen Schutzgebiet lokalisiert. Im Vergleich mit Angaben aus früheren Jahren war dies eine sehr geringe Anzahl, zumal die im Gebiet vorhandenen Biotopstrukturen eine höhere Anzahl an Revieren erwarten ließen. Daher wurde im Jahr 2007 ein Nistkastenprojekt gestartet.

Weitere Inhalte
  • Mark Schönbrodt: Ein Verein stellt sich vor: Der Ornithologenverband Sachsen-Anhalt (OSA) e.V.
  • Dirk Tolkmitt, Gerhard Hildebrandt, Hartmut Kolbe: Forschungsgeschichte: Geschichte der Ornithologie Sachsen-Anhalts
  • Dirk Tolkmitt, Stefan Fischer, Bernd Nicolai: Eine Lücke wird geschlossen: Avifauna Sachsen-Anhalt
  • Frank D. Steinheimer, Bernd Nicolai: Besuchermagnet und Forschungsinfrastruktur: Ornithologische Sammlungen in Sachsen-Anhalt
  • Stefan Fischer, Gunthard Dornbusch: Von Feldlerche bis Schwarzstorch: Erfassungsprogramme in Sachsen-Anhalt
  • Guido Puhlmann, Stefan Fischer: Über 300 Kilometer entlang der Elbe: Vogellebensraum Fluss
  • Marcus Borchert, Henrik Watzke: Vor dem Aussterben bewahrt: Das Schutzprojekt Großtrappe im Fiener Bruch
  • Bernd Nicolai, Martin Kolbe, Ubbo Mammen: Sachsen-Anhalts Wappenvogel: Der Rotmilan
  • Rene Fonger: Bruterfolg durch Nestsuche: Das Schutzprojekt Wiesenweihe in Sachsen-Anhalt
  • Christopher König, Christoph Moning, Christian Wagner, Felix Weiß: Zwischen Harz, Börde und Elbe: Feuchtgebiete bei Staßfurt in Sachsen-Anhalt
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