Schwerpunkte
- Flugtrupps am Ortsrand: Kleinvögel
- Bedrohte Adlerart: Steppenadlerzug
- Fotogalerie: Leserfotos Habicht
- Komitee gegen den Vogelmord: 40 Jahre im Einsatz
Hermann Stickroth:
Flugtrupps am Ortsrand: Kleinvögel
Bei der Beobachtung fliegender Singvögel kann man als Beobachter schnell an seine Grenzen stoßen, denn mit weniger als 20 cm Kopf-Rumpf-Länge sind fast alle Arten klein, egal ob von nah oder fern gesehen. Auch mit dem Fernglas ist es schwierig, Details zu erkennen: Fliegt ein Kleinvogeltrupp nah herbei, geht meist alles so schnell, dass man das Fernglas gar nicht in Position bringen kann; ist er weiter weg, wirkt häufig jeder Vogel gleich – schwarz vor hellem Hintergrund. Wir versuchen, Tipps für die Bestimmung unter solchen Verhältnissen zu geben.
Thomas Krumenacker:
Neue Zählung zum Steppenadlerzug: Licht im Schicksal der bedrohten Adlerart?
Steppenadler zählen zu den am stärksten bedrohten Adlerarten Europas und Zentralasiens. Ihr Bestand ist in den vergangenen knapp fünfzig Jahren geradezu ins Bodenlose abgestürzt. Geschätzt wird ein Populationsverlust von 80 Prozent oder mehr innerhalb dieses Zeitraumes. Neue wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass der Einsatz des Schmerzmittels Diclofenac in der Tierzucht auch für den Steppenadler eine möglicherweise ähnlich verheerende Rolle spielen könnte, wie für viele Geierarten, die dadurch an den Rand des Aussterbens gebracht wurden. Zugleich ist über die aktuelle Population und ihren Entwicklungstrend angesichts der entlegenen Brutgebiete des Steppenadlers wenig bekannt. Um diese Wissenslücke zu schließen, ist in Südisrael nach fast zwei Jahrzehnten Unterbrechung die systematische Zählung der durchziehenden Adler wieder aufgenommen worden. Wir berichten hier erstmals über die Ergebnisse der Pionier-Zählsaison 2015.
Axel Hirschfeld, Alexander Heyd:
Komitee gegen den Vogelmord: 40 Jahre Einsatz an der Vogelschutzfront
1975 – Helmut Schmidt wird Bundeskanzler und im Zuge der Ölkrise keimt in Deutschland das zarte Pflänzchen der Umweltbewegung. Ob gegen Kernkraft, Autobahnen oder Flughafenausbau – Bürgerinitiativen sind schwer im Kommen. In diese Aufbruchstimmung platzen Berichte über millionenfachen Abschuss von Zugvögeln in Südeuropa. Vogelschützer, die nicht länger nur zuschauen wollen, finden sich im Januar 1975 in Berlin zusammen und gründen das „Komitee gegen den Vogelmord“. Das Ziel: Widerstand gegen die Jagd und den Fang von Zugvögeln in ganz Europa. Die kleine Schar von Aktivisten, die vor 40 Jahren aus dem Ei geschlüpft ist, hat sich mittlerweile zu einer internationalen Organisation gemausert, die sich in mehr als 20 Ländern für einen besseren Schutz unserer Zugvögel einsetzt. Der Zusatz CABS – Committee Against Bird Slaughter – unterstreicht diese Entwicklung und ist seit 2009 offizieller Teil des Vereinsnamens. In vielen Ländern des Mittelmeerraums sind CABS und die CABS Bird Guards in ihren olivgrünen T-Shirts längst zu einem Markenzeichen geworden, das für erfolgreiche Aktionen gegen Wilderei und illegalen Vogelfang steht.
Weitere Inhalte
- Christoph Moning, Christopher König, Christian Wagner, Felix Weiß: Der Spessart in Bayern: Das größte Buchenwaldgebiet Mitteleuropas
- Anita Schäffer: Schneefan und Putzteufel: Bergpieper
- Thomas Krumenacker im Gespräch mit Noam Weiss: „Die Zukunft der Art bereitet uns Sorgen“
- Thomas Krumenacker: Mageres Jahr für den Schreiadler
- Fotogalerie: Fotowettbewerb Habicht
- Bernd Nicolai: Elke Gröning – Wildlife-Artist
- Anita Schäffer: Luftakrobat Mauersegler: Paarung im Flug
- Anita Schäffer im Gespräch mit Helmut Opitz: Interview zur Wahl „Vogel des Jahres“
Veröffentlichungen
- Bergmann, H.-H., H.-W. Helb, S. Baumann & W. Engländer: Die Stimmen der Vögel Europas auf DVD – 487 Artenporträts, 1.632 Rufe und Gesänge, 1.913 Einzelsonagramme
- Black, J. M., J. Prop & K. Larsson: The Barnacle Goose
- Wandkalender 2016
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