Schwerpunkte
- Vogel des Jahres 2014: Grünspecht
- Neuer Brutvogel in Deutschland: Heiliger Ibis
- Variable Färbung & Katzenlaute: Mäusebussard
- Von vier Milliarden auf Null: Das Aussterben der Wandertaube
Hermann Stickroth:
Vogel des Jahres 2014: Der Grünspecht – Im Zeichen der Ameise
Mit dem Grünspecht haben der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz e.V. in Bayern (LBV) diesmal eine Art zum Vogel des Jahres 2014 gekürt, die aktuell nicht gefährdet ist. Im Gegenteil – nach Angaben des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) hat der Grünspecht sogar zugenommen. Was uns die Wahl des Grünspechts aber dennoch vermitteln kann, darüber berichtet Hermann Stickroth, Mitglied der Fachredaktion von Der Falke.
Thomas Krumenacker:
Unheilig invasiv? Heiliger Ibis neuer Brutvogel in Deutschland
Es war ein gut gehütetes Geheimnis manchen einheimischen Beobachters: eine neue Brutvogelart für Deutschland. Am Ismaninger Speichersee nahe München brütete im vergangenen Sommer erstmals ein Paar des Heiligen Ibis erfolgreich in Deutschland. Doch was einige Herzen höher schlagen lässt, könnte sich noch als gravierendes und langfristiges Problem herausstellen. Denn der Heilige Ibis gilt neben der Schwarzkopf-Ruderente als zweite invasive Vogelart in Deutschland, also als eine der nicht-einheimischen Arten, deren Etablierung weitreichende negative Folgen für das heimische Ökosystem zu haben droht. Hinter den Kulissen läuft nun eine hitzige Debatte darüber an, wie mit der neuen Art umgegangen werden soll. Auf Basis von Untersuchungen in anderen europäischen Ländern erscheint die Entnahme der Vögel aus der Natur als zwingend, am besten durch Fang, notfalls durch Abschuss. Dagegen versucht eine neue Langzeitstudie aus Frankreich, dem bislang in Europa eher schlecht beleumundeten Ibis eine Art Heiligenschein aufzusetzen. Sein Status als invasive Art wird darin bestritten – auf dünner Basis.
Thomas Krumenacker:
Von vier Milliarden auf Null in 30 Jahren: Das Aussterben der Wandertaube
Ein Vogelschwarm so dicht, dass sich der Himmel am helllichten Tag verdunkelt, weil die Sonne hinter der schieren Masse an Vögeln verschwindet, so lang, dass er von einem Ende des Horizonts zum nächsten reicht, so riesig, dass es mehrere Tage dauert, bis er vorbeigezogen ist – so etwas gab es. Von diesen drei bis fünf Milliarden Vögeln ist nichts übrig geblieben als eine verblassende Erinnerung und ein paar verstaubte Präparate in einer Handvoll Museen, behütet wie ein Heiligtum. 2014 jährt sich das Aussterben der Wandertaube, der vielleicht häufigsten Vogelart der Erde, zum 100. Mal. Auch wenn 100 Jahre eine lange Zeit sind, ist die Geschichte der Wandertaube hochaktuell und ein Lehrstück, wie wenig sicher auch extrem häufige Tierarten in Zeiten massiver Veränderungen ihrer Lebensräume und der Nachstellung durch Menschen sind.
Weitere Inhalte
- Christopher König, Christoph Moning, Christian Wagner, Felix Weiß: Der Möhnesee in Nordrhein-Westfalen – Erholung und Naturschutz am Westfälischen Meer
- Anita Schäffer: Variable Färbung und Katzenlaute: Mäusebussard
- Peter Herkenrath, Tanja Ebbers: Gefährdung von Meisenbruten in Aschenbechern
- Dorit Liebers-Helbig: Im Nebel gefangen: Kranichtod am Leuchtturm Darßer Ort
- Thomas Krumenacker: Beispiel Israel: Kampf gegen die invasive Glanzkrähe
- Christopher König, Miriam Hausbauer, Stefan Stübing, Johannes Wahl: Vögel in Deutschland aktuell: Herbst 2013: Singende Rotkehlchen, Rotfußfalken und Kraniche auf neuen Wegen
Einzelheftbestellung
Bestellen Sie jetzt dieses Einzelheft: