Der Falke 4/2023

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Schwerpunkte
  • Vogel des Jahres 2023: Braunkehlchen
  • Europäisches Highlight: Nationalpark Cevennen
  • Verhalten: Fliegen in gemischter Gruppe
  • Unerforschte Endemiten: Die Vogelwelt Sokotras

Braunkehlchen-Männchen (Foto: H.-V. & A. Bastian)

Hans-Valentin Bastian:
Vogel des Jahres 2023: Braunkehlchen – was bringt die Zukunft?

Seit 1971 küren NABU und LBV den Vogel des Jahres und zum dritten Mal war die Bevölkerung aufgerufen, aus fünf Kandidaten ihren Jahresvogel zu bestimmen. Mit 43,5 % aller Stimmen gewann das Braunkehlchen, nach 1987 zum zweiten Mal, recht deutlich die Wahl. Die Art steht wie kaum eine Zweite für den Verlust extensiv bewirtschafteter Wiesen und Weiden und weist auf die fatalen Folgen einer anhaltenden Intensivierung der Flächennutzung hin. Die weit verbreitete, konventionelle Landwirtschaft hat artenreiche Lebensräume so verändert, dass sie vielerorts für Braunkehlchen und andere auf Wiesen und Weiden lebende Arten unbewohnbar wurden. Jahrzehntelange Bemühungen, die Situation für die Art zu verbessern, scheiterten – die Bestände der Braunkehlchen sanken kontinuierlich weiter. Aber es gibt einen vagen Hoffnungsschimmer, dass unser Jahresvogel zumindest in einigen Regionen irgendwann wieder das werden kann, was er noch vor siebzig Jahren war – eine auf Wiesen und Weiden verbreitete Vogelart.

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Drachenbaumwald im Inneren von Sokotra (Foto: J. Hering)

Jens Hering, Heidi Hering:
Unerforschte Endemiten und deren Gefährdung: Die Vogelwelt Sokotras im Brennpunkt

Der Sokotra-Archipel wird als das „Galapagos des Indischen Ozeans“ bezeichnet. Allein zwölf endemische Vogelarten sprechen für sich, darunter ein Sturmvogel, ein Bussard, eine Eule und mehrere Singvogelarten. Das Ganze erscheint überschaubar und man könnte meinen, hier ist nach 140 Jahren Forschungsgeschichte alles gesagt – doch Fehlanzeige. Von einigen Arten wurden noch nicht einmal Nester und deren Gelege beschrieben. Umso mehr verwundert es, dass es sich dabei sogar um häufige Arten handelt. Ein paar Geheimnisse aus der Brutbiologie verschiedener Arten wurden nun gelüftet, und es sollten schnell weitere Aktivitäten folgen, um diese einzigartige und gefährdete Vogelwelt besser verstehen und schützen zu können.

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Eine Blässgans hat sich in den Trupp von Weißwangengänsen eingeordnet. (Foto: E. Schonart)

Hans-Heiner Bergmann:
Kranich, Gans, Ente, Kormoran: Wenn verschiedene Arten zusammen fliegen

Der Luftraum gehört allen. Normalerweise nutzen ihn jedoch Vögel verschiedener Arten getrennt voneinander und mit unterschiedlichen Zielen: Ein Starentrupp steuert seinen Schlafplatz an; eine Gruppe Tauben ist auf dem Weg ins Feld; Stockenten wechseln von einer Wasserfläche zur nächsten; ein Trupp Kraniche sucht einen Maisstoppelacker auf, um dort Nahrung aufzunehmen. Kein Grund für die Angehörigen verschiedener Arten, zusammen zu fliegen. Auch sind sie von Art zu Art meist verschieden groß, fliegen verschieden schnell und bilden, wenn sie mit Artgenossen unterwegs sind, unterschiedliche Flugformationen. Dennoch gibt es Gelegenheiten, bei denen Vögel verschiedener Art zusammen fliegen.

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Weitere Inhalte
  • Bernd Nicolai: Wildlife-Artist: Jens Hamann Artikel kaufen.
  • Andrea Maier, Christopher König, Felix Weiß: Wasservögel der Holsteinischen Seenplatte: Der Große Plöner See in Schleswig-Holstein Artikel kaufen.
  • Achim Zedler: Biosphärenreservat und UNESCO-Weltnaturerbe: Der Nationalpark Cevennen in Südfrankreich Artikel kaufen.
Veröffentlichungen
  • Gedeon, K. & T. Pröhl: Noahs Rabe – Artenvielfalt in Äthiopien
  • Lottmann, R.: Nächster Halt Wattenmeer – Wie ein kleiner Zugvogel Welten verbindet
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