Der Falke 7/2021

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Schwerpunkte
  • Exklusiv-Interview: Bartgeier-Auswilderung im Nationalpark Berchtesgaden
  • Architekten des Tierreichs: Webervögel
  • Beobachtungstipp: Küstenvögel
  • Gelbe Teichrose: Wirtspflanze auf Zeit für Trauerseeschwalben

Toni Wegscheider nimmt Geier „Bavaria“ aus der Transportkiste. (Foto: H. Weyrich/LBV)

Thomas Krumenacker im Gespräch mit Toni Wegscheider:
Bartgeier-Auswilderung im Nationalpark Berchtesgaden: „Die Geier hauen kräftig rein“

Über 140 Jahre nach ihrer Ausrottung durch den Menschen gibt es wieder Bartgeier in den deutschen Alpen. Gemeinsam mit dem Nationalpark Berchtesgaden hat der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Anfang Juni zwei noch nicht flugfähige Jungvögel in einer Felsnische im Klausbachtal ausgewildert. Die Vögel stammen aus einer spanischen Zuchtstation, die Teil des internationalen Zuchtnetzwerks der Geierschutzorganisation Vulture Conservation Foundation (VCF) ist. Mit der Auswilderung von Bartgeiern in Bayern soll die bestehende Population gestärkt und zugleich eine Brücke zur Besiedlung weiterer Teile des Alpenbogens geschlagen werden. Auch in den kommenden Jahren sollen jeweils mehrere Junggeier an derselben Stelle im Nationalpark Berchtesgaden ausgewildert werden.

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Kapweber (Foto: F. Düsterhöft)

Falko Düsterhöft:
Architekten des Tierreichs: Webervögel

Die hängenden Nester der Webervögel sind eine architektonische Meisterleistung. Geschickt mit dem Schnabel aus Halmen gewoben, sind sie leicht und verschlungen, dabei aber so stabil, dass darin bis zu fünf Jungvögel aufgezogen werden können. Die Nester trotzen Wind, Regen und Stürmen. Zum Schutz gegen Fressfeinde hängen sie am äußeren Ende dünner Äste und besitzen enge Eingangslöcher.

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Trauerseeschwalbe (Foto: M. Höfer)

Wilhelm Meier-Peithmann:
Gelbe Teichrose – Wirtspflanze auf Zeit: Trauerseeschwalben in der niedersächsischen Elbtalaue

Bis Ende der 1960er Jahre schwankte die Anzahl der Brutpaare im Elbtal des Wendlandes zwischen 50 und 60. Seitdem verengte sich das Trauerseeschwalben-Vorkommen mit gewöhnlich nur noch 10 bis 30 Paaren auf die Penkefitzer Altwässer in den von starker Strömungsdynamik geprägten Dannenberger Elbbögen. Auch die Ära nistökologischer Vielfalt endete im Laufe der 1990er Jahre zugunsten von nur noch einer Wirtspflanze: An beiden Gewässern wechselten die Trauerseeschwalben mehr und mehr auf die sich nun häufiger bildenden Rhizominseln der Gelben Teichrose. Diese schien ein wahrer Rettungsanker gerade zur rechten Zeit und am richtigen Ort zu sein – war aber keineswegs von Dauer, sodass am Ende doch noch das rettende Eingreifen des Menschen erforderlich wurde. Damit konnte dann sogar wieder an Bruterfolge wie ein halbes Jahrhundert zuvor angeknüpft werden.

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Veröffentlichungen
  • Bunzel-Drüke, M.: Naturnahe Beweidung und NATURA 2000
  • DRV & NABU (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz 56, 2019
  • Hilty, S.: Birds of Colombia
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