Schwerpunkte
- Faszination: Bayerns Vogelwelt
- Tödliches Arzneimittel: Adler in Gefahr
- Aktion: Alpenvögel
- Spurensuche: Massenfang von Basstölpeln
Robert Pfeifer:
Ornithologische Langzeitstudien in Bayern: Vogelkunde mit Durchhaltevermögen
Nichts ist beständiger als der Wandel – dies gilt auch für die Vogelwelt. Wandel bedeutet Zu- und Abnahmen im Bestand einzelner Arten oder ganzer ökologischer Gilden, Wandel bedeutet aber auch Veränderungen in der Zusammensetzung der Artengemeinschaften eines Gebietes als Spiegelbild von Faunendynamik und Veränderungen in der Umwelt. Viele Entwicklungen werden von kurzfristigen Schwankungen überlagert, welche nicht unbedingt dem langfristigen Trend entsprechen müssen. Um die Dynamik beschreiben und interpretieren zu können brauchen wir also, ähnlich wie in der Klimaforschung, Zeitreihen, die über ein paar wenige Beobachtungsjahre hinausgehen. So gesehen steckt das aktuelle Monitoring von Brut- und Zugvogelarten noch in den Kinderschuhen. Von manchen Orten jedoch liegen uns heute schon Datenserien vor, die weit in die Vergangenheit zurückreichen. Meist, aber nicht immer, sind es vogelkundlich besonders interessante Gebiete, in denen aufgrund des Durchhaltevermögens von Einzelpersonen oder avifaunistischer Traditionen jetzt schon ein Blick auf die Veränderungen im Maßstab von mehreren Jahrzehnten möglich wird. Dies soll anhand einiger Beispiele aus Bayern schlaglichtartig veranschaulicht werden.
Thomas Krumenacker:
Spurensuche vor Mauretanien: Fang von Basstölpeln durch Fischtrawler?
Vor etwas mehr als einem Jahr erschien eine kleine Meldung in den Nachrichtenspalten der Medien im westafrikanischen Mauretanien. International unbeachtet wurde darin von einem Fund der mauretanischen Küstenwache berichtet, der das Potenzial für einen Umweltskandal erster Güte birgt. Bei der Kontrolle eines chinesischen Fischtrawlers fanden die Behörden demnach mehrere Container mit tiefgefrorenen und als Fisch deklarierten Basstölpeln. Informanten berichteten den lokalen Journalisten, dass sie die Zahl der insgesamt beschlagnahmten tiefgefrorenen Vögel auf bis zu 95000 Individuen schätzten. Offiziell herrschte von der ersten Minute an Schweigen über die Angelegenheit. Der Falke hat mit Informanten vor Ort gesprochen und versucht, die verfügbaren Fakten und Hintergründe zusammenzutragen.
Anita Schäffer:
Für Geier tödliches Medikament bedroht auch Adlerarten
Das Medikament Diclofenac, welches auch in der Tiermedizin eingesetzt wird, ist in zahlreichen Ländern zu einem ernsthaften Problem für eine Vielzahl von Greifvögeln geworden. Viele dieser Arten wurden ohnehin bereits als in ihrem Bestand gefährdet eingestuft.
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