Schwerpunkte
- Neue Rote Liste: Keine Trendwende in der Vogelkrise
- Langzeitbeobachtung: Krähenjahre
- Beobachtungstipp: Geestniederung
- Bestandsrückgang: Ringdrossel im Schwarzwald
Thomas Krumenacker:
Neue Rote Liste: Keine Trendwende in der Vogelkrise
Im Sechsjahresturnus legt das „Nationale Gremium Rote Liste Vögel“ die aktualisierte Fassung der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands vor. In diesem Jahr ist es wieder so weit. Die nun vorgelegte sechste Fassung enthält vereinzelte Lichtblicke, vor allem aber schreibt sie den scheinbar unhaltbaren Abwärtstrend vieler Arten fort. Die Autorinnen und Autoren warnen sogar vor einer Aussterbewelle von bisher unbekanntem Ausmaß, wenn sich der Trend fortsetze.
Artikel kaufenEinhard Bezzel:
Langfristige Dauerbeobachtung: Krähenjahre – Regeln und Anekdoten
Vogelbeobachtung erfreut sich wachsender Beliebtheit, die Datenmengen steigen in riesige Dimensionen. Aber Vogelbeobachtung mit dem Fernglas oder die klassische Vogelberingung haben durch Hightechgeräte von Webcams bis Satellitentelemetrie gewaltige Konkurrenz bekommen, wenn es darum geht, Daten für wissenschaftliche Auswertung zu gewinnen. Das wird die Begeisterung am Vogelbeobachten nicht mindern, wirft aber die Frage auf, ob Beobachtungen aktuellen Fragestellungen der Ornithologie noch genügen. Vieles betrifft ja nur Anekdoten von wissenschaftlich begrenztem Wert, Programme mit großen Beobachterzahlen bergen oft manche statistische Unzulänglichkeiten. Sind sorgfältig geplante und normierte Beobachtungsreihen vielleicht ein Weg, der den Aufwand lohnt und unser Wissen bereichert?
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Florian Fumy, Thomas Fartmann:
Klima- und Landnutzungswandel als Gefährdungsursache: Die Ringdrossel im Schwarzwald
Gebirgsregionen sind in besonderem Maße vom Klimawandel betroffen, gleichzeitig nimmt dort der Landnutzungswandel deutlich an Fahrt auf. Beide Prozesse haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Biodiversität. Die Ringdrossel ist eine Art mit hochmontaner Verbreitung und hat im Schwarzwald ihr wichtigstes außeralpines Vorkommen in Deutschland. Sie besiedelt hier die höchsten Lagen und kann daher – anders als in den Alpen – nicht durch Verlagerung des Verbreitungsgebietes in die Höhe auf die Erwärmung reagieren. Die Ringdrossel wurde im Schwarzwald in den späten 1980er Jahren systematisch erfasst, womit eine hervorragende Grundlage für die Analyse der Auswirkungen von Klima- und Landnutzungswandel auf die Art vorliegt.
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