Der Falke – Sonderheft 2023

Seevögel – Wanderer zwischen Land und Meer

See- und Küstenvögel sind ein wichtiger Bestandteil der marinen Artenvielfalt und ein Indikator für den Zustand der Meere. Sie gehören jedoch zu den am stärksten gefährdeten Vogelgruppen der Erde, denn mehr als die Hälfte der weltweit 346 Arten sind von Bestandsrückgängen betroffen. Gefahren wie Klimawandel, Überfischung, Müll im Meer und inzwischen auch die Geflügelpest setzen den Tieren zu. Dieses »Falke-Sonderheft« gibt einen Überblick über deren Situation und geht auf Lösungsansätze und Schutzmaßnahmen ein.

64 Seiten

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Ulrike Kubetzki:
Seevögel: Charakteristika, Gefährdungen und Schutzmaßnahmen

Etwa 70 % der Erde sind mit Wasser bedeckt, aber nur 359 Arten von den rund 10.000 Vogelarten auf der Welt gehören zu den Seevögeln. Diese kommen auf allen Meeren vor, von den Küstengebieten bis zur Hochsee, und gelten als wichtige Bio-Indikatoren für den Zustand unserer Ozeane. 31 % aller Seevogelarten gelten als bedroht und mit 47 % zeigen fast die Hälfte der Arten einen rückläufigen Bestandstrend. Seevögel gehören somit zu einer der am stärksten bedrohten Vogelgruppen.

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Kai Borkenhagen, Jana Kotzerka, Leonie Enners, Miriam Lerma,
Henriette Schwemmer, Volker Dierschke, Nele Markones:
Erfassungen von Seevögeln auf See: Das deutsche Seabirds-at-Sea-Programm

Die Erfassung von Vogelbeständen an Land hat eine lange Tradition und ist vielen Menschen vertraut. Unter erheblichem Einsatz ehrenamtlicher Vogelzählerinnen und Vogelzähler wurden und werden Daten über Verbreitung, Bestände und Bestandsveränderungen zusammengetragen. Über die Verbreitung und Ökologie von Seevögeln auf See war hingegen aufgrund der Größe und Unzugänglichkeit der Meere lange Zeit wenig bekannt. Als Seevögel werden alle Vogelarten zusammengefasst, die einen großen Teil ihres Lebenszyklus abseits der Küsten auf dem offenen Meer verbringen. Anders als die meisten anderen Vogelarten passieren sie das Meer nicht nur auf dem Zug, sondern sie nutzen es zum Beispiel für die Nahrungssuche, zur Aufzucht der Jungen, für die Rast oder die Mauser. Abseits der Brutzeit stellt die Erfassung der Verbreitung und Bestände von Seevögeln Ornithologinnen und Ornithologen vor besondere methodische und logistische Herausforderungen.

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Matthias Feldhoff:
Röhrennasen und Pinguine auf New Island: Der Diamant der Falklandinseln

Weit vor der argentinischen Küste in greifbarer Nähe zur Antarktis liegen die Falklandinseln, ein Archipel aus mehr als 770 Inseln. Die Falklandinseln sind Brutort für zahlreiche Seevögel und Pinguine. Eine Insel sticht dabei besonders hervor: New Island, sie gilt als „Diamant“ der Falklandinseln. Vier Pinguinarten brüten hier, außerdem beheimatet die Insel Tausende Schwarzbrauenalbatrosse und der Bestand des Dünnschnabel-Sturmvogels wird auf etwa 2 Millionen Paare geschätzt. Auch auf dem Meer vor der Insel ist viel los: Durch die aus der Antarktis kommenden südwestlichen Winde herrschen häufig gute Bedingungen zum „Seawatching“. Seit über einem Jahrzehnt forscht die Universität Gießen auf New Island und ermöglicht Forschenden einen mehrmonatigen Aufenthalt auf der abgelegenen Insel.

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Weitere Inhalte

• Jochen Dierschke, Volker Dierschke: Eissturmvogel, Basstölpel, Dreizehenmöwe, Tordalk und Trottellumme: Brutbestandsentwicklung der Klippenbrüter auf Helgoland Artikel kaufen.
• Volker Dierschke: Maß für den Populationszustand: Bruterfolg von Seevögeln in der Nordsee Artikel kaufen.
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• Katrin Ludynia, Ulrike Kubetzki: Afrikas einzige Pinguinart: Gibt es noch Rettung für den Brillenpinguin? Artikel kaufen.
• Bernd Hälterlein: Vogelgrippe: Gefahr für See- und ­Küstenvögel Artikel kaufen.
• Florian Packmor, Peter Südbeck: Seevogelkolonien in Zeiten der Vogelgrippe: Die Lage bei Brandseeschwalbe und Co. Artikel kaufen.

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